Eishockey ist im Winter ein beliebter Sport. Auch in der Berliner Mehrzweck-Arena, in der die Eisbären Berlin in der höchsten deutschen Liga spielen. Wichtig ist beim Eishockey das Eis – ganz klar. Damit das über die ganze Spielzeit top in Form ist, braucht es Kühltechnologie von GEA.
Eiseskälte für die Heimat der Eisbären – und angenehme Temperaturen für alle Besucher auf den Rängen: Wenn sich die Kufencracks der Eisbären Berlin in der höchsten deutschen Liga und ihre Kontrahenten aus dem In- und Ausland leidenschaftliche Zweikämpfe und packende Matches liefern, muss der gefrorene Untergrund mitmachen. Erst recht, wenn es in der Berliner Mehrzweck-Arena mit einem Fassungsvermögen von rund 17.000 Zuschauern hitzig und die Belastung der Eisfläche von Minute zu Minute größer wird. Als Matchwinner im Kampf ums beste Eis hat sich GEA Kühltechnologie, genauer gesagt die GEA Grasso M-Verdichterpakete erwiesen.
Wohlfühltemperatur abseits des Eises
Auch auf den Rängen muss das Klima stimmen. Hier sorgt GEA Technologie für angenehme 21 Grad. Und da nach dem Spiel bekanntlich vor dem Spiel beziehungsweise einer anderen Großveranstaltung ist, muss das Eis halten und darf nicht abtauen. Nach einem Eishockeyspiel stehen zumeist unmittelbar danach Aufbauarbeiten für ein Konzert, für weitere Events oder ein Basketballspiel auf dem Programm. Die Eisfläche verschwindet dann für einige Stunden oder gar Tage unter 1.249 Dämmplatten, ohne abzutauen oder an Qualität zu verlieren. Möglich macht das ein echtes Powerplay von Technologie, Eismeistern und dem Haustechnikerteam.
Ausschlag gab die Effizienz
Der Hauptauftragnehmer für das Projekt der Berliner Mehrzweck-Arena war die Climatic GfKK. Der Technische Serviceleiter, Martin Reichmuth, begründet die Entscheidung für die GEA Lösungen und Technologien: „Es war die Effizienz der Geräte, die den Ausschlag für GEA gab. Die Gesamteffizienz, die Flexibilität, das breite Leistungsspektrum, die langen Serviceintervalle und eine verlängerte Garantie führten zu unserer Auswahl.“
So gelingt´s
Wie bekommen die Eismeister aber nun den eisigen Untergrund passgenau und termingetreu hin? Da die Meisterschaft in der höchsten deutschen Spielklasse, der DEL, üblicherweise in jedem Jahr im September beginnt, starten die Eisarbeiten Mitte August. Fast eine Woche dauert der Vorgang, der zahlreiche Prozesse und Schritte umfasst.
Zunächst wird der Betonboden der Arena vorbereitet. Dies beinhaltet das exakte Ausmessen und Markieren der Fläche die Reinigung und das Glätten der Betonoberfläche, um eine ebene Basis zu schaffen. Alle Unebenheiten und Schmutzpartikel müssen entfernt werden, um eine gleichmäßige Eisbildung zu ermöglichen.
Ähnliches Prinzip wie beim Kühlschrank
Eine moderne Kälteanlage basiert auf dem Prinzip eines geschlossenen Kältekreislaufes. In der Berliner Arena ist eine NH₃-/CO2-Kaskade verbaut. Der Kälteträger ist CO2. NH₃ ist das Kältemittel des Primärkreislaufes. Maßgebliche Bauteile des Kältekreislaufs sind der Verdichter (Kompressor), der Verflüssiger (Kondensator), das Drosselorgan (Hochdruckschwimmer) und der Verdampfer (Kälteerzeuger), die Kältemittelpumpen und der Kühlturm.
Zunächst wird durch den Kompressor das gasförmige Kältemittel angesaugt und verdichtet. Die dabei entstehende Wärme wird von dem Kältemittel aufgenommen. Das erwärmte Kältemittel wird in den Kondensator geleitet und kühlt dort bei gleichbleibendem Druck ab. Dabei kondensiert das Kältemittel. Es wird also flüssig. Im nächsten Schritt gelangt das nun flüssige Kältemittel zum Drosselorgan. Durch dieses Expansionsventil entspannt das Kältemittel auf ein niedriges Druckniveau und senkt damit die Temperatur. Im letzten Schritt strömt das Kühlmittel in den Verdampfer, wo es wieder in einen gasförmigen Zustand gebracht wird. Bei diesem Prozess wird die dafür benötigte Wärme der Umgebung entzogen, die sich dadurch abkühlt. Danach beginnt der Kältekreislauf mit einer Weiterleitung des Kältemittels in den Kompressor erneut.
Die Schnittstelle beider Kreisläufe ist der Verdampfer/Kondensator, hier wird das gasförmige CO2, welches aus dem CO2-Abscheider kommt, verflüssigt und das flüssige Ammoniak verdampft. Das so wieder verflüssigte CO2 wird mittels Pumpen in die Rohre (Sekundärkreislauf) in der Eisfläche gepumpt. Hier nimmt es die Wärme auf und gelangt teilweise verdampft wieder in den Abscheider. Beide Kreisläufe arbeiten Hand in Hand.
Abschließen die Handarbeit
Mit Schläuchen, die mit feinen Düsen versehen sind, bringen die Eismeister Wassernebel auf. Das aufgesprühte Wasser ist entgast, da sonst normales Leitungswasser und der darin enthaltene Sauerstoff und Kohlendioxid zu Einschlüssen führen würden. Dies würde sich negativ auf die spätere Eisqualität auswirken. Der Raureif auf dem Betonboden nimmt das entgaste Wasser auf und gefriert zu Eis.
Immer wieder wird der feine Wassernebel über mehrere Tage hinweg aufgetragen – aber immer so viel, dass das Wasser vom Raureif vollständig aufgesogen werden kann und somit gefriert. Aus dem Reif bildet sich allmählich eine Eisschicht. Zwischendurch werden zwischen den Schichten Werbefolien, Logos und Spielbegrenzungslinien eingearbeitet. Sie werden dann ebenfalls wieder von einer dünnen Eisschicht bedeckt, bleiben aber natürlich sichtbar.
Am Ende ist die Eisdecke etwa dreieinhalb Zentimeter dick und damit für ein Eishockeyspiel bestens geeignet. Eishockeyspieler brauchen eine sehr harte, minus acht Grad Celsius kalte Eisfläche, damit der Puck richtig flitzt.
Quelle: GEA