Hartmut Hahn, CEO von Userlane beschreibt in diesem Beitrag seine Sicht bezüglich Generationswechsel und dem dazugehörigen Wissenstransfer. Laut dem 2024 Chemical Industry Outlook von Deloitte ist die Chemiebranche auf dem Weg zu einem umfassenden Ansatz der Digitalisierung. Ziel ist es, dass Software und Systeme über sämtliche Geschäftsbereiche und Operationen hinweg integriert und vernetzt sind. So geben beispielsweise 94 % der von Deloitte befragten Führungskräfte an, dass Künstliche Intelligenz (KI) in den nächsten fünf Jahren entscheidend für den Erfolg ihrer Organisation sein wird.
Während KI bereits in aller Munde ist, haben viele Unternehmen jedoch noch mit grundlegenden Hürden für die digitale Transformation und branchenspezifischen Herausforderungen zu kämpfen. Besondere Herausforderungen für die Chemieindustrie sind der Wissenstransfer im Zuge eines Generationswechsels und die Notwendigkeit, Prozesse und Werkzeuge effizienter zu gestalten. Eine weitere Challenge stellt die fehlende digitale Akzeptanz dar, die in einem innovativen Marktumfeld entscheidend für den Unternehmenserfolg sein wird.
Wie lässt sich der Wissenstransfer gestalten?
Der Umgang mit dem Generationswechsel in der Chemieindustrie stellt eine erhebliche Herausforderung dar, insbesondere da inzwischen über 9 % der Beschäftigten älter als 60 Jahre sind. Da ältere Generationen in den Ruhestand gehen und neue nachrücken, besteht ein dringender Bedarf, Prozesse für einen effektiven Wissensaustausch zu etablieren und zu optimieren.
Bisher erfolgte sowohl die Weitergabe von Informationen hauptsächlich mündlich, sei es in Form von Schulungen oder einer persönlichen Einarbeitung. In solchen Szenarien hängen die Qualität und die Erfahrung der Einarbeitung stark von den örtlichen Kollegen ab. Kontrollmechanismen und Sicherheitsnetze sind kaum vorhanden – da werden die Grenzen des traditionellen Wissenstransfers schnell deutlich. Denn dieser Ansatz garantiert nicht, dass bewährte Prozesse langfristig eingehalten werden. Die Folge sind unorganisierte Prozess- und IT-Landschaften.
Um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und sich für die Zukunft zu rüsten, müssen Chemieunternehmen, die durch neue Anforderungen entstehenden Talentlücken identifizieren und langfristige Strategien zur Einstellung, Umschulung und Umverteilung von Mitarbeitern entwickeln.
Digital Adoption Plattformen als zentralisierter Wissenspool
Eine der Hauptherausforderungen besteht darin, eine einfache und effiziente Methode für den Wissensaustausch zu finden. Unternehmen müssen einen unkomplizierten Weg finden, um Wissen zu formalisieren, das derzeit ausschließlich im Kopf der Mitarbeiter vorhanden ist. Hier kommen Digital Adoption Plattformen (DAP) ins Spiel, die Unternehmen dabei unterstützen, das Onboarding zu verbessern und Prozesse zu konsolidieren.
Der Schlüssel liegt darin, die Erstellung von Schulungsmaterialien zu dezentralisieren und den Prozess einfach und vorlagenbasiert zu gestalten, um eine hohe Bildungsqualität sicherzustellen. Digitale Adoptionsplattformen sind in diesem Prozess von entscheidender Bedeutung, da sie zwei wesentliche Funktionen erfüllen:
- Benutzer oder Autoren in die Lage zu versetzen, mühelos Schulungsmaterialien zu erstellen, auf die Endbenutzer bequem zugreifen können.
- Prozessverantwortlichen, IT-Architekten oder Systemverantwortlichen durch leistungsstarke Analysen und Reporting-Funktionen Einblicke zu gewähren.
Eine Lösung dafür können Digital Adoption Plattformen sein: Durch die Dezentralisierung der Erstellung von Schulungsmaterialien wird sichergestellt, dass die Inhalte von den Experten geliefert werden. Das Unternehmen selbst kann seine Energie dann in eine zentral organisierte Qualitätssicherungs- und Analytikabteilung fließen lassen.
Fazit
Durch die Annahme der digitalen Transformation können Chemieunternehmen Herausforderungen meistern, die Produktivität steigern und sich nachhaltig im Markt behaupten. Es ist entscheidend, Lücken bei der digitalen Akzeptanz im gesamten Unternehmen zu identifizieren und diese mit maßgeschneiderten Lösungen zu schließen. Es geht nicht mehr nur um die Befähigung der Benutzer – ein ganzheitlicher Ansatz zur digitalen Akzeptanz bedeutet auch, Redundanzen zu erkennen und den Einfluss der Softwareausgaben zu maximieren, um die Transformationsziele zu unterstützen. (Hinweis: Der hier veröffentlichte Beitrag gibt nicht die Meinung der Redaktion wieder.)
Quelle: Userlane (Bild: Romolo Tavani – stock.adobe.com)